Die Vielfaltsdimensionen als Bestandteil des betrieblichen Handelns

Wer den INQA-Check „Vielfaltsbewusster Betrieb“ bearbeitet, hat einen ersten Überblick über die Potenziale vielfaltsbewussten Handelns im Unternehmen gewonnen. Als Einstieg sind einige Maßnahmen festgelegt. Sie haben eine Art IST-Analyse vorgenommen, wie es um das Thema Vielfalt in ihrem Betrieb steht. Wie aber geht es weiter, damit Vielfaltsbewusstsein ein Bestandteil des alltäglichen Handelns der Führungskräfte und Beschäftigten im Betrieb wird?
Der Vielfaltswürfel5 kann dabei eine Orientierung und eine Hilfe auf dem Weg zu einem vielfaltsbewussten Betrieb sein:

Vielfaltswürfel

Wie ist der Vielfaltswürfel zu verstehen?

  1. Die Vielfaltsdimensionen werden ins normative Gestalten des Betriebs einbezogen. Im  normative Gestalten legt ein Betrieb seine grundlegenden Zielen und Spielregeln fest, die die Entwicklungen des Betriebes ermöglichen (Wirtschaftliche und Innerbetriebliche Zielsetzung, Unternehmenskultur, Unternehmenswerte)
  2. Die Vielfaltsdimensionen werden ins strategische Gestalten einbezogen. Im strategische Gestalten wird beschrieben, mit welchen konkreten Produkten und Dienstleistungen wie der Erfolg des Betriebes gesichert werden kann (vielfaltsbewusste Strategie, Führung, Vielfaltsbewusste Personalarbeit).
  3. Die Vielfaltsdimensionen werden ins operative Gestalten einbezogen. Das operative Gestalten führt die normativen und strategischen Gestaltungsinhalte in konkrete Prozesse der Wertschöpfung zusammen (Vielfaltsbewusste Arbeitsorganisation, Verantwortung übertragen, Arbeitsprozesse vorbereiten, Arbeitsplätze gestalten, Prozesse verbessern).

Umgesetzt wird die Integration von Vielfalt durch konkretes Handeln in den normativen, strategischen und operativen Gestaltungsbereichen des Betriebes. Diesem Handeln von Führungskräften und Beschäftigten im Betrieb liegen im wesentlichen drei Dimensionen zugrunde:

Um die Vielfaltsdimensionen nachhaltig in diesen Prozess integrieren und berücksichtigen zu können sind

zu nutzen.

 

 

 

5 In Anlehnung an das Konzept des Betriebs als soziales System und des integrierten Managements von Bleicher (St. Gallener Management-Konzept) und den Handlungsdimensionen sozialer Systeme (Sinndimensionen) von Luhmann; vgl. Bleicher, K. (1996): Das Konzept integriertes Management, Frankfurt/New York: Campus Verlag; Luhmann, N. (1995): Soziale Systeme, Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag, S. 111ff.